Lernen zu leiden
Ein Schlag ins Gesicht, ein Stich ins Herz, ein Zerquetschen der Brust, ein leidvolles Ringen nach Luft.
Wir alle kennen ihn: Den Schmerz. Ich will keinen spezifischen Schmerz nennen, ich spreche hier vor Schmerz im allgemeinen Sinne.
Ich spreche von Schmerz: eine Vorraussetzung des Lebens.
Wenn es nun zu dieser leidvollen Qual kommt und wir uns winden vor dieser unerträglichen Empfindung, uns die Seele aus dem Leib weinen, innerlich zerbrechen, dann suchen wir nach einer Antwort. Immer und immer wieder fragen wir uns: Warum?
Die Augen ein dunkler Ozean, die Lungen ein unbändiges Feuer, das Herz ein schwarzes Loch.
Aber warum?
Ich befürchte es gibt keine Antwort.
Aber was ich weiss, ist dass Schmerz ein Zeichen ist, dass man fühlt, dass man lebt. Man kann nicht leben ohne Schmerzen zu empfinden, sowie es keinen Tag ohne Nacht gibt. Das ist eine Sache.
Die andere ist, dass Schmerz die schlechte Eigenschaft hat einen auf den Boden zu schlagen und nieder zu drücken, kontinuierlich, ohne locker zu lassen. So hat man also zwei Möglichkeiten:
Entweder man bleibt liegen und lässt den Schmerz einen erdrücken und zerquetschen bis man kleiner und kleiner wird.
Oder man wehrt sich.
Man hat immer eine Wahl im Leben. Dies zu erkennen ist grundsätzlich, denn wenn man versteht, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt mit den Leiden umzugehen, verschiedene Wege dagegen anzukämpfen, dann hat man den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Es geht darum das Negative für etwas Positives zu nutzten. Die berümtesten Lieder entstehen aus Leid, die bekanntesten Bücher handeln von Schrecklichen Ereignissen, die populärsten und angesehensten Menschen sind solche, die viel Schmerz durchlebt haben. Ihre Existenz beweist eines: Gegen Schmerz anzukämpfen ist schwer, es ist beinahe unerträglich, es fühlt sich an wie die Hölle und es raubt verdammt viel Kraft, aber das Ergebnis ist und wird immer gut sein. Es geht nicht darum wie dunkel es ist, es geht darum wie man sich verhält.
Ich lerne gerade im dunkeln zu sehen, weil ich nicht gewillt bin meine Seele der Schwärze der Nacht zu überlassen.
Ich will kämpfen.
Ich will durch die Hölle gehen um etwas Gutes zu schaffen, denn all der Schmerz hat mich nur belehrt und zu der Erkenntis gebracht, dass wir unzerstörbar sind, wenn wir akzeptieren, dass wir stärker sind als wir glauben.
Ein von mir abgewandeltes John Green Zitat drückt am besten aus, was der Kern dieses Textes ist:
" You don't get to choose if you get hurt in this world, but you do have some say in how you deal with it"